CampNaNo April 2016 – Woche 2

… oder die Notwendigkeit von freien Tagen:

Üblicherweise schreibe ich an fünf bis sechs Tagen die Woche. Im ‚richtigen‘ NaNoWriMo im November tue ich das nicht. Da geht es 30 Tage durch, an jedem einzelnen Tag wird geschrieben.
Im CampNaNo hielt ich es früher genauso, doch inzwischen hat sich gezeigt, dass das Camp nicht das Ereignis für mich ist, wie das Original im Herbst. Die Stimmung ist einfach nicht die gleiche. Also bemühe ich mich, jeweils nach fünf Schreibtagen einen Ruhetag einzubauen. Ich habe meinen Output über einen längeren Zeitraum beobachtet und ich baue immer am sechsten Tag ab. 
In diesem Frühling ist es mehr als notwendig, auf Pausen zu achten. Mein Stresspegel und meine Blutwerte sind jenseits von Gut und Böse und ich schaffe einfach nicht, was ich schaffen will und auch könnte – wenn die Umstände anders wären.

Es ärgert mich, es wurmt mich, zeigt aber auch: Pausen sind notwendig.

Woche zwei, du fieses …

Woche 2 im April-Camp hat sich auch als kleiner, fieser Bastard entpuppt und so stehe ich an Tag 15 bei gut 27.000 Wörtern. Das ist okay, das ist ‚grün‘. Meine Statistik ist ‚grün‘ und meine Galle auch. Ich bin enttäuscht, enttäuscht von mir selbst (unter anderem). Es ist nicht, dass das Schreiben an sich mir schwerfällt. Nein, das nicht. Ich komme nur nicht dazu. Ich komme nicht dazu, meiner Arbeit nachzugehen.

Ich bin schlecht gelaunt, gereizt – und ich schreibe weiter. Selbstverständlich.

Der Soundtrack, das Schreiben und Du …

Was mich in dieser unruhigen Zeit der kurzen Sprints, Unzufriedenheit und dem Nagen der Wut im Inneren aufrichtet und hält, ist mein Schreibsoundtrack. Seit jeher nutze ich selbst zusammengestellte Soundtracks, die mich in Stimmung bringen, zu meinen Romanen passen und so weiter und so fort. Aber selten zuvor ist mir ihr Wert deutlicher vor Augen geführt worden, als in diesem Camp. Im gleichen Moment, in dem ich meinen Soundtrack nutze, vergesse ich alles andere, rutsche in meine Romanumgebung (‚Welt‘ lässt sich schlecht sagen …) und kann zumindest die Zeit, die mir bleibt, nutzen. Fick die Inspiration. Warten ist für andere.

Das Gute an meiner chronischen ‚Angepisstheit‘ ist, dass dieses schnodderig-depressive Grundton wunderbar zu der Geschichte passt, die ich aufschreiben will. Irgendwo passt es also wieder. Und irgendwann in zehn Jahren ist das ohnehin alles vorbei und unwichtig.

Schönes Wochenende! Ist ja wundervolles Schreibwetter (also es schüttet aus grauen Wolken und ist ziemlich kalt).