Warum noch ein verdammter Vampirroman?

Gute Frage. Braucht die Welt noch einen? Ich weiß es nicht. Braucht sie meinen? Vielleicht nicht. Aber ich brauche ihn. Seit ich mit dem Schreiben begonnen habe, war es mir ein Bedürfnis, einen Vampirroman zu schreiben. Meinen Vampirroman. Eigentlich hatte ich das Bedürfnis schon viel früher, auch wenn das bekloppt klingt. Selbst in meinen Ohren. Aber so war es. Ich wusste es nur nicht. 

Der Titel stand schon lange fest. Sogar das Cover. Dass ich dieses noch ändern musste, lag an vielen Gründen. Den Rechten, den Bildern. Vor allem aber an der langen Zeit, die seit der Erstellung des alten Entwurfs vergangen war. Recht früh hatte ich das Setting, die Welt, viele der Figuren, doch die Handlung fehlte mir. Und ich fühlte mich nicht bereit. Ein Hindernis war, dass mir lange nicht bewusst war, dass mein Protagonist eigentlich weiblich ist. Alleine diese Erkenntnis hat fast zwei Jahre gebraucht. So ist es manchmal. Es schadet dem Schreiben selten, ein bisschen verdreht zu sein. Nur dem Vorankommen ist es manchmal abträglich.

Eine lange Zeit verging, in der ich mich nicht bereit fühlte, meinen Vampirroman zu schreiben. Ich liebe Vampire. So lange ich denken und lesen kann, habe ich irgendeine seltsame Verbindung zu den Blutsaugern. Ein weiterer Grund, meinen Roman zu schreiben. Ich wollte Vampire, die so sind, wie ich sie mir vorstelle. Alt, mächtig. Auf eine ästhetische Weise brutal und ein wenig amoralisch. Aber doch mit Emotionen, die uns Menschen nicht fremd sind, aber durch die lange Lebensspanne der Vampire eine andere Perspektive erhalten. Vor allem aber wollte ich Vampire, die nicht glitzern. Vampire, die Blut trinken, ja, es sogar saufen. Ich wollte den Vampiren die Düsternis, das Blut und die Magie zurückgeben, die sie in meinen Augen in den letzten Jahren verloren hatten. Ich habe nichts gegen freundliche Glitzer-Veggie-Vampire, nur sind die nicht meins.

Jetzt ist es getan. Mein verdammter Vampirroman ist fertig. Ganz ohne Glitzern. Ich hoffe, ihr könnt den Moment mit mir genießen.

Finstere Grüße

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