#Autorenwahnsinn #2 – Charakterbögen für die Figurenentwicklung

Es ist Freitag und der #Autorenwahnsinn geht in die nächste Runde. Schreibwahnsinn fragt heute, ob ich Charakterbögen für die Figurenentwicklung einsetze. Da kann ich nur ganz entschieden „Jain!“ sagen.

Wer mit dem Schreiben anfängt, stolpert rasch über einen (oder mehrere) der ungezählten Figurenbögen oder -interviews, die von vielen AutorInnen zur Figurenentwicklung genutzt werden. Viele schwören drauf. Ich nicht.

Zwar mag ich Struktur, aber die meisten Charakterbögen sind mir zu starr, überfrachtet mit Informationen, die niemals im Roman landen werden – und die ich nie brauchen werde.

Wenn ich auf eine neue Figur stoße, ist die in aller Regel ziemlich komplett. Worum es dann für mich geht, ist, Schicht für Schicht – wie beim Schälen einer Zwiebel – abzutragen und zum Kern der Figur zu kommen. Das ist ein mehr oder weniger flotter Prozess, den ich formlos in Scrivener festhalte. Wenn ich der Meinung bin, alle wesentlichen Informationen beisammen zu haben, bringe ich Struktur in das Ganze.

Dann, aber erst dann, setze ich auf einen Figurenbogen, den ich mir mehr oder weniger selbst zusammengestellt habe, um zu prüfen, ob ich wirklich alles Wichtige bedacht habe und um eine Übersicht zu haben, die ich vor allem bei der Überarbeitung zum Faktencheck nutze.

Also: Figurenbogen zur Entwicklung? Eher nicht. Aber als Hilfsmittel zur Übersicht? Jawohl. 😉