28 Striche an der Wand. Mir ist zu kalt und der Rasen müsste gemäht werden. 28 Tage ist der April alt – und man könnte glauben, dass nichts los war. Erkennen könnte man dies daran, dass ich seit der Statusmeldung im März nichts mehr auf meiner Seite gepostet habe. Nur stimmt das nicht.
Ich war fleißig. Wirklich fleißig. Allen Widrigkeiten – Regen, Schnee, zu kalt, zu warm, zu krank, zu … irgendwas – zum Trotz war ich richtig fleißig. Zu gern würde ich euch, ach was, die ganze Welt, mit allen Einzelheiten belagern. Nur … das darf ich nicht. Noch nicht. Noch immer nicht. Und, verdammt, ich bin ein ungeduldiger Mensch. Wie sehr, das merke ich erst in den letzten Wochen. Tja.
Ich umschiffe mal die Klippen: Einen Roman habe ich abgeschlossen, einen anderen angefangen und daher einen weiteren pausiert. Stand heute habe ich im April 76806 Wörter geschrieben. Exposés wurden verfasst. Folgeromane geplant. Meine fünf Projekte für CampNaNo sind fertig geworden. Das letzte so um den zwanzigsten April herum.
Weniger als 30000 Wörter bin ich von meinem Jahresziel entfernt. Leider reichen diese 30k nicht, um den aktuellen Roman zu beenden. Aber das macht nichts, denn ich mag die Geschichte.
Mit den Planungen zu einem neuen Projekt, das vermutlich irgendwann im Winter 2018/19 aktuell wird, habe ich begonnen. Ich habe festgestellt, dass mich Recherchen zu meiner Kannibalismus-Geschichte hungrig machen. Auch wenn ich das nicht verstehe. Schließlich bin ich Vegetarier.
All das sollte mich glücklich machen. Ein wenig sollte ich zufrieden sein mit dem, was ich geschafft habe und weiter schaffe. Nur bin ich das nicht, weil ich mich in einem Schwebezustand befinde und – gefühlt – keinen Schritt vorwärtskomme.
Auf der anderen Seite stimmt das nicht, denn es gibt einen Prozess, den ich abgeschlossen habe. Einen entscheidenden Schritt habe ich getan.
Seit ich mit der Schreiberei begonnen habe, gab es für mich ein übergeordnetes Ziel: (Einen?) Thriller schreiben. Jeder Autor wird irgendwann mal gefragt, wie das alles angefangen hat und diese Frage konnte ich lange nur mit Herumeiern und einem aufrichtigen „Ich weiß nicht“ beantworten. Als ich mit dem Schreiben tatsächlich anfing, befand ich mich gerade in einer ausgeprägten Fantasyphase. Aber das war nicht der Anfang. Fantasy ging über in Horror und irgendwo da verschwimmen die Grenzen. Horror – realer Horror – wird immer ein Teil von mir sein und ich liebe das Genre, aber ich bin kein Horrornerd, wenn man es so nennen will. Eine andere Faszination ist noch tiefer in mir begraben. Schon viel länger beschäftigen mich Serienmörder, menschliche Abgründe. Themen, die ich bislang mit meinem Geschreibsel nur angerissen habe. Als Leser bin ich, wenn ich ehrlich bin, vielmehr Thriller-Leser als alles andere. Nur als Autor habe ich den Schritt bisher nicht gewagt. Es war immer da, irgendwo in meinem Hinterkopf. Der Wunsch war immer da. Nur habe ich mich nicht getraut. Bis jetzt.
Meine Zukunft als Autor liegt definitiv im Bereich des Spannungsromans. ‚Schmerz. Angst. Tod.‘ wird das, was es immer sein wollte und sollte. Härter und realistischer.
Was das konkret bedeutet, kann ich hoffentlich in etwa vier Wochen verraten. 😉
Stay happy, stay healthy – und macht mal ’nen Sonnentanz.