Tag 28: Es ist August, aber nicht mehr lange. Der Sommer neigt sich seinem Ende entgegen und … Unglaublich. Wo ist die Zeit geblieben? Gefühlt liegen zwischen der letzten Statusmeldung und heute vielleicht zwei Wimpernschläge, aber ganz sicher kein ganzer Monat. Und doch: So ist es. Also, was ist passiert?
Der Herbst naht. Das lässt sich nicht leugnen. Man kann ihn riechen. Vor allem morgens. Außerdem ist es dann, wenn ich mit meinen Hunden unterwegs bin, inzwischen schon wieder ganz schön dunkel.
Mein Thriller, der voraussichtlich im Januar erscheint, ist inzwischen wieder bei mir eingetroffen. Ich stecke mitten im Lektorat und die wichtigste Erkenntnis ist wohl, dass es immer noch Spaß macht. Das ist die Hauptsache – und das ein gutes Buch dabei herauskommt. Aber da, denke ich, sind wir auf einem guten Weg, der Verlag, die Lektorin und ich. Klar, Lektorat sorgt auch immer für ein wenig Reibung, aber das ist gut so. Reibung erzeugt Wärme und ein gutes Buch. Und dafür machen wir das Ganze.
Manchmal frage ich mich jedoch, was mir eigentlich im Kopf herumgegangen ist beim Schreiben. Aber das ist eben die Betriebsblindheit. Ganz offensichtliche Fehler, Schmarrn, irgendwelcher Unfug, der natürlich bunt angestrichen wird. Manchmal lächelt man, mal nickt man, verdreht die Augen oder schüttelt den Kopf. Manchmal ist es peinlich, aber so läuft das Spiel nun mal. Ich mag das Wechselspiel im Lektorat. Es ist nicht immer toll, ist harte Arbeit, aber es läuft alles auf das eine Ziel hinaus. Und es ist lehrreich. Lernen ist toll. Lernen ist Leben. Schreiben ist Lernen, ist … Okay, ihr habt das Prinzip verstanden. 😉
Jetzt sind wir schon irgendwie vom Lektorat wieder zum Schreiben gelangt …
Eigentlich wollte ich ungefähr heute mit dem Entwurf meines (jetzt nicht mehr ganz so) neuen Thrillers fertig sein. Und eigentlich habe ich auch genug Zeit und Energie investiert. Es sind mehr Wörter herausgesprungen als nötig. Rechnerisch bin ich fertig. Leider zählt das allein nicht. 😀 Aber es ist, wie es ist und es gab unterwegs ein paar Wegfindungsprobleme. Ich weiß seit einer ganzen Weile, dass einige Szenen nicht mehr ganz passen, weil ich den Plot angepasst habe. Ich weiß, dass ich einiges streichen, um- oder neu schreiben muss. Das ist nicht schön, gehört aber dazu. Wenn etwas nicht funktioniert, muss man etwas ändern. Ganz einfach.
Was mich aber viel zu lange aufgehalten hat, ist die Frage, wie genau ich das angehe. Nur, um am Ende auf die einzige für mich mögliche Lösung zu kommen: Bis zum Ende schreiben, mit den Anpassungen im Kopf, dann umarbeiten. Ihr hört ein sehr tiefes Seufzen und vielleicht verdrehe ich die Augen. Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, dass ich mich mit solchen Fragen nur noch maximal eine gute Stunde beschäftigen will. Vielleicht schlafe ich auch mal eine Nacht drüber. Aber dann wird gemacht, was immer mir dann in den Sinn kommt. So.
Das Bild zu diesem Beitrag zeigt euch übrigens einen Schnipsel zu diesem Roman. Ja, es ist ein Sommer-Killer-Thriller.
Jedenfalls kann ich meine selbstgesetzte Deadline damit nicht ganz einhalten, aber am Ende geht es hier nur um eine Abweichung von wenigen Tagen und der Roman wird ein klein wenig länger als gedacht und dann steht doch „ENDE“ unter der Geschichte. Irgendwo passt das dann wieder. Irgendwie.
Es ist also höchste Zeit, sich mit neuen Ideen und Plänen zu befassen. Auf das eine Buch folgt das nächste. So (oder so ähnlich) will es das Gesetz. Jedenfalls habe ich meiner Agentur ein paar meiner neuen Ideen vorgestellt und warte jetzt gespannt auf das Urteil. Es ist nämlich so, dass man, wenn man lang genug auf einer Idee herumgedacht hat, nicht mehr so wirklich sagen kann, ob es großartig oder Mist ist. Oder großartiger Mist. Das ist die gleiche Betriebsblindheit, die für akuten Gehirnausfall (siehe oben) beim Schreiben sorgt. Vermute ich mal.
Warum reicht nicht eine Idee? Warum mehrere?
Es ist wieder diese Zeit im Jahr. Nicht mehr lange und es stehen die Weihnachtsmänner in den Supermärkten. Vielleicht tun sie das ja schon. Eine Sache, die der späte Herbst mit sich bringt, ist der NaNoWriMo. Wer sich schon länger hier tummelt, kennt das. Es ist Vorbereitungszeit. Die beginnt bei mir am 15. August. Ich stecke also mittendrin und bis zum 15. September lasse ich mir noch längstens Zeit, mein/e Projekt/e zu wählen. Aber eigentlich ist alles klar. Für mich. Für den Moment. Ich weiß, was ich schreiben will. Aber ob es auch so kommt?
Darüber schreibe ich vielleicht beim nächsten Mal.
Schöne Woche!