Der NaNoWriMo 2016 steht vor der Tür. Höchste Zeit also, ein paar Worte, auf meinem Blog zu verlieren.
NaNoWriMo, das heißt, man setzt sich zum Ziel, im November mindestens 50.000 Wörter an einem neuen Projekt zu schreiben. Manche schreiben auch lieber an einem bestehenden Projekt weiter, aber das tut nichts zur Sache. Dreißig Tage, 50.000 Wörter. Das ist der Deal. Das zieht man durch.
50.000 Wörter in nur dreißig Tagen sind schon ein ganzer Batzen. Das sind – je nach Formatierung und über den Daumen gepeilt – etwa 250 Seiten. Ohne Frage: Das ist eine Herausforderung. Für jeden.
Es gibt aber auch die Wahnsinnigen, denen das noch nicht reicht. Die schreiben Doppel-NaNos, Triple-NaNos und so weiter …
Zähl mich zu den Irren!
Ich bin ein NaNo-Junkie. Mein ganzes Schreibjahr ist um den NaNo aufgebaut, die Camps im Frühling und Sommer eingeschlossen. Der NaNo schließt mein Jahr ab und legt den Grundstein für das nächste.
Ich wusste, dass es den NaNo gibt, noch bevor ich mich ernsthaft mit dem Schreiben beschäftigt habe. Meinen ersten Roman beendete ich 2012 im NaNo und schob dann noch 50k an einem anderen Projekt hinterher. Dieses Jahr gehe ich meinen fünften NaNo an, werde aber bis Ende November – so nichts Unvorhersehbares passiert – insgesamt etwa zwanzig NaNo-Projekte hinter mir haben. Dieses Jahr stehen drei Romane auf der Aufgabenliste: Eine Horrorstory, eine Psychothriller-Romanze (echt jetzt!) und ein Fantasyroman. Für letzteren rechne ich mit etwa 100.000 Wörtern, um zum Ende zu gelangen. Vierfaches Soll insgesamt. Ich bin ein NaNo-Junkie.
Das alles nur, damit du weißt, wovon ich rede.
Wieso macht man das?, höre ich dich fragen. Wieso tut man sich das an?
Es gibt von meiner Seite aus nur eine Antwort: Mir macht das Spaß.
Warum auch nicht? Das ist mein Kick. S-Bahn-Surfen ist doof, bei KIK klauen auch – und für den meisten anderen Kram bin ich zu alt oder zu krank. Also, »NaNo plus X« ist mein Ding.
Die nächste Frage, die sich aufdrängt, ist: Wie geht das? Wie geht man das an?
Und genau deshalb bin ich hier …
Es gibt ein paar grundlegende Tipps zum NaNoWriMo, die der Vorbereitung und dem geschmeidigen Überleben im November zuträglich sind, wie beispielsweise Essen vorzukochen, einzufrieren und im Bedarfsfall einfach aufzuwärmen. Sag deinen Freunden Bescheid, dass du im Ausnahmezustand bist. Sorge für Datensicherung, Ersatztastatur und so weiter. Aber was ist mit dem schnellen Schreiben von mehr als einem Projekt?
Ich kann dir nicht sagen, was für dich funktioniert, aber was mir hilft, ist rechtzeitig mit der Planung zu beginnen. Im August fange ich an, mich mit den möglichen NaNo-Geschichten zu befassen. Im September lege ich mich fest. Manchmal ändert sich das, manchmal nicht. Im NaNo erlaube ich mir, zu schreiben, worauf ich Lust habe. Das ist mein oberstes Gebot: Schreiben, worauf ich Bock habe.
Dann bin ich ein Plotter. Ich habe keine Ahnung davon, wie Bauchschreiber in und durch den NaNo kommen. Echt nicht. Ich würde sterben. Oder Schlimmeres.
Ich baue mir Soundtracks zu meinen Projekten. Zum einen hilft mir das beim Plotten, zum anderen versetzt es mich in die passende Stimmung. Die Musik füllt mich an mit Bildern, Emotionen und Gedanken. Ich notiere Stichpunkte zu den Szenen und zum Ablauf. Auch hier: Manchmal ändert sich das, manchmal nicht. Auf jeden Fall durchlebe ich meine NaNo-Geschichten bis zum Start am ersten November immer und immer wieder. Sie füllen meine Gedanken aus, bis sie herausplatzen. Ich muss sie nur noch aufschreiben.
Und ich bin ein schneller Schreiber. Bis zu 6000 Wörter schaffe ich in der Stunde. Japp. 6000 Wörter in sechzig Minuten. Das hilft. Selbst wenn ich mal wenig Zeit haben sollte, weiß ich, dass ich mein minimales NaNo-Soll pro Geschichte in unter zwanzig Minuten beisammen habe. Das entspannt. An dieser Stelle zu erklären, wie ich auf 6k pro Stunde gekommen bin, sprengt den Rahmen. Es hat viel mit Training, Übung, Routine zu tun. Aber auch die Art der Vorbereitung spielt eine enorme Rolle. Mit weniger »#NaNo-Prep« verliere ich an Tempo. Das ist einfach so.
Aber, Alter … 6000 Wörter pro Stunde … sieht das nicht scheiße aus? Ja, ja, ja, ich weiß … Siehst du scheiße aus, wenn du früh am Morgen nach wenig Schlaf aus dem Bett krabbelst? Ich schon. Aber ich gehe so nicht vor die Tür.
Zur Vorbereitung gehört auch, dass ich ein oder zwei Wochen vor dem NaNo (spätestens) immer dann am Plot arbeite, wie ich auch die Schreiberei plane. Ich habe vor, morgens zwischen fünf und sieben Uhr (japp!) Am Fantasyroman zu schreiben? Ich arbeite im Oktober genau zu dieser Zeit an genau diesem Projekt. Dazu kommt der Soundtrack und ich programmiere mich selbst, dass morgens zwischen fünf und sieben Fantasy angesagt ist.
Außerdem wechsle ich den Arbeitsplatz mit jedem Projekt und, was für mich wichtiger ist, das Arbeitsgerät. Das sind unmissverständliche Signale an mein Gehirn, umzuschalten. Selbstprogrammierung.
Ein anderer, wichtiger Punkt: Pausen. Ich mache jede Stunde eine Pause von fünf bis zehn Minuten, gehe an die Luft und bewege mich. Die Gefahr ist sonst zu groß, dass man sich verkrampft. Egal, ob an Körper oder Geist. Verspannungen helfen nicht. Außerdem: Viel trinken.
Das sind sie, im Großen und Ganzen, meine Tipps und Tricks, Gedanken und Ideen, möglichst stressfrei, dafür mit Spaß und effektiv in den NaNo zu starten.
Wie sieht’s bei dir aus? Hast du #NaNoWriMo-Survivaltipps?