Dezember, Dezember. Das ist der Monat, in dem irgendwann um den 24. herum – jedes Jahr und völlig überraschend – dieses Weihnachten passiert. Es ist also höchste Zeit für einen Adventskalender. Leider ist der nur virtuell, aber dafür auch etwas … speziell.
Herzlich willkommen zu meinem #Thriller-Adventskalender!
Da in einem Monat mein erster waschechter (und ordentlich blutiger) Thriller »Mutterblut« erscheint, dachte ich mir, es ist eine gute Gelegenheit, euch ein paar Einblicke zu gewähren, Gedanken und Ideen an den Kopf zu werfen und … all so was.
Außerdem soll das ein kleines, feines Kontrastprogramm zu diesem ganzen »Last Christmas«-Klingeling-äh-was-auch-immer-Gedöns sein.
Mein ursprünglicher Einfall war, jeden Tag ein aufsehenerregendes Verbrechen, einen Mord, einen Serienkiller vorzustellen, aber dann dachte ich mir, das könnte vielleicht etwas erdrückend wirken. Fest der Liebe und so.
Wie auch immer: Da bei AutorInnen immer wieder die Frage nach den Ideen und woher sie kommen, auftaucht, habe ich mir gedacht, ich mische das ein bisschen durch. Es wird Einblicke geben, woher meine Ideen kommen, wie Einfälle sich verändern, skurrile Dinge aus dem Schreiballtag, Anekdoten und ja, auch ein paar Mörder. Wahrscheinlich.
Vielleicht gehört ihr ja auch zu diesen Menschen, die sich fragen, wie diese Thrillertypen eigentlich ticken. Und vielleicht gibt es den einen oder anderen Hinweis auf diese Frage im Verlauf des Monats.
Fangen wir an. Zu Beginn ist es noch harmlos: Autos.
Ja, Autos. Die spielen in meinen Geschichten oft eine besondere Rolle. Wer schon Bücher von mir gelesen hat, weiß das und es hat sich auch beim Thrillern nicht geändert. Im Gegenteil. Ich bin ein bisschen besessen davon, Autos in meine Geschichten zu packen, die ich kenne. Entweder mag ich sie sehr, ich sie schon gefahren, habe schon drin gesessen. Und wenn all das nicht geht, verliere ich mich gern darin, stundenlang YouTube-Videos zu schauen, in denen Fahrzeuginnenräume gezeigt oder Motorengeräusche vorgeführt werden.
Die Farbe spielt dabei eine besondere Rolle. Autos sind für mich fast so wichtig wie Figuren und das heißt auch, dass ich nicht einfach so die Farbe ändern kann, wenn mir danach ist oder die Begebenheiten es erfordern. Auch in »Mutterblut« kommen mehrere Autos vor. Eines ist ein roter Audi, bei dem mir die Farbe von Anfang an vor dem geistigen Auge präsent war. Nur wusste ich die korrekte Farbbezeichnung nicht. Jetzt gibt es aber – Audi sei dank – Farbtabellen für so etwas. Nur kam ich recht spät auf den Gedanken, wirklich nachzusehen.
Und dann kam der Schock.
Die Farbe, die mein verquerer Kopf sich ausgesucht hatte, heißt »Isisrot«, was eine fast festliche Farbe ist (um mal den Bogen zur Vorweihnachtszeit zu kriegen), in der heutigen Zeit aber für das eine oder andere Problem sorgen könnte. Ich wollte meinen Verlag nicht damit belasten und habe diese Sache mit mir abgemacht und einen alternativen Farbton ausgesucht. »Rubinrot« sollte das Auto dann sein.
Aber das war gar nicht so einfach. Kaum war die neue Farbe beschlossene Sache, wollten die Szenen, in denen die Kiste vorkommt, nicht mehr funktionieren. Nein, in meinem Kopf war das die falsche Farbe. Also habe ich mit der alten Farbe weiter geschrieben und die neue Farbe erst eingefügt, als meine inhaltliche Überarbeitung beendet war. Aber wenn ich die Geschichte heute lese, ist die Farbe immer noch irgendwie falsch.
Tja. Autorenköpfe können schon ganz schön bekloppt sein.
Meinen »Autofetisch« nehme ich übrigens in einem Roman, den ich dieses Jahr geschrieben habe, ein wenig auf die Schippe. Dort spielen Autos, wenn überhaupt, nur am Rand eine Rolle und die wichtigen Figuren fahren allesamt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. 😉
Einen guten Dezember wünsche ich euch. Fahrt vorsichtig. *zwinker*