Willkommen zu meinem #Thriller-Adventskalender!
Tag 14: Tatortfotos
Ja, wo kommen sie nur her, die Thrillerideen? Ein Teil der Antwort könnte euch verunsichern.
Irgendwann habe ich einmal etwas scherzhaft auf die Frage mit »Tatortfotos« geantwortet. Aber das war nicht nur ein Scherz.
Ich gebe es nicht gern zu, denn irgendwie wirkt das doch ein wenig komisch. Andererseits, hey, ich schreibe Thriller. Da darf ein bisschen Komisch-sein im Programm enthalten sein, nicht?
Vorab: Ich werde hier keine Bilder zeigen. Das muss nicht sein. Wer mehr wissen will (oder sehen) ist sicherlich des Googlens mächtig.
Ich weiß nicht genau, woher die Faszination herkommt, aber das Betrachten von Tatortbildern (oder teils korrekter: Fundortbildern) hat eine seltsame Wirkung auf mich. Es geht mir explizit um die Orte, nicht um die Abbildung toter Menschen (auch wenn mir das nichts ausmacht).
Irgendwann bemerkt habe ich das – lange bevor ich tatsächlich Thriller schrieb – beim Betrachten der Tatorte der Manson-Family. Die Geschichte rund um Charles Manson hat mich immer fasziniert und diese alten Fotos mit den Spuren im ganzen Haus (im Fall Tate) berühren mich auf eine Weise, die schwer zu fassen ist. Es ist nicht emotional, es ist auch (nicht nur) Abscheu. Es ist eine Art von sachlicher Distanz, die dabei mitschwingt. Ungefähr so, stelle ich mir vor, kann jemand, der beruflich mit solchen Orten zu tun hat, seine Arbeit machen. Es setzt bei mir Denkprozesse in Gang, die sich rasch verselbstständigen. Keine Ahnung, was da genau abläuft. Aber ja: Tatortfotos bringen mir Ideen. Mehr als ich brauche.
Allerdings darf es gern bei Fotos bleiben, denn die meisten Tat-/Fundorte riechen nicht besonders gut. Auch die Erfahrung durfte ich machen und inzwischen bin ich froh, auf der richtigen Seite des Papiers zu stehen. *zwinker*