Über den Sinn und Unsinn freier Tage

Vor nicht einmal 48 Stunden freute ich mich noch über ein freies Wochenende nach einem gewonnenen CampNaNo. Nun leide ich offenbar am Post-Camp-Syndrom.  Was macht man als gestresster Autor, der unverhofft ein wenig Freizeit gewinnt?

Zuerst mal stellt man fest, dass man keine Hobbies mehr hat. Ist nicht schlimm. Irgendwie war das bei mir schon immer so. Dann surft man doof im Netz herum, was letztlich im besten Fall Zeitverschwendung ist. Spazieren gehen? Hmm, die Hunde liegen schon erledigt und ausgelaugt in der Ecke. Die Vierbeiner stellen sich tot, denn der Alte könnte wieder auf die Idee kommen, raus zu wollen. Überhaupt: Draußen ist die böse Welt und alles voller Birkenpollen. Vor allem die.

Sport ist doof

Sport ist doof, das Knie zwickt nämlich und der Nacken auch und ach, überhaupt … Sport ist doof. Nach einer weiteren fruchtlosen Surfepisode leiht mensch sich also Star Wars 7 aus. Das Unvermeidliche ist geschehen. War abzusehen. Das letzte Mal, als ich frei hatte, war es der Hobbit. Jetzt also Star Wars. Nun, viel ist nicht hängen geblieben. Alles ganz nett, viele alte Leute, Nostalgie und Rey. Rey ist toll.

Irgendwann und irgendwie bricht Dunkelheit über meine kleine Welt herein. Das Hörbuch läuft, die Augen fallen zu und zack ist Sonntag.

Tja, was soll ich sagen? Die Hunde sind wieder platt. Im Wald war es schön. Ein bisschen frisch vielleicht für einen ersten Mai, aber hey, wir sind nicht nass geworden. Und wieder ist da so ein blöder freier Tag, der umgebracht werden will. Oder so.

Man könnte sich ja mal die Haare rasieren, oder nicht? Eine halbe Stunde später sind alle Haare ab. Passt.

Was bleibt dann noch? Essen? Essen ist gut, aber es ist Sonntag, morgen muss eingekauft werden und viel ist nicht mehr da …

Bedingungslose Kapitulation

9 Uhr morgens: Die Haare sind ab. Alle. Die Hunde zu rasieren, trau ich mich dann doch nicht. Der Kühlschrank ist leer. Die Vorräte sind restlos aufgebraucht, auch die Konserven. Wenn jetzt, genau jetzt, die Apokalypse ausbricht, bin ich am Arsch. Sowas von.

Glücklicherweise ist ‚Autor‘, besonders in der Ausführung ‚Selfpublisher‘, ein Beruf der Sorte ‚Selbst & ständig‘. Wenn man unbedingt will, gibt es immer was zu tun. Ein Cover basteln, an der Homepage schrauben oder plotten. Plotten ist toll. So viel zum freien Wochenende.