#Thriller-Adventskalender 2017: Tag 3

Thriller-Adventskalender 2017

Willkommen zu meinem #Thriller-Adventskalender!

Tag 3: Mutier mit mir

Ideen. Ah, habt ihr euch auch schon mal gefragt, woher diese Dinger kommen? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Oder ich habe eine vage Ahnung. Aber darum geht es heute eigentlich nicht. Heute geht es darum, was damit passieren kann. 

Zunächst einmal sind Ideen ziemlich billig. Ich glaube, Stephen King hat das mal gesagt. Nun, Stephen King sagt ziemlich viel, oft übers Schreiben – und meistens sind das recht kluge Dinge. Auf jeden Fall kommen und gehen Ideen, wie sie wollen: Manche sind gut, manche weniger. Einige setzen sich fest und andere sind verdammt flüchtig. Was aber fast immer passiert: Ideen verändern sich.
Manchmal fällt einem etwas (vermeintlich) Besseres ein. Es kommt vor, dass die Geschichte verlangt, dass Ideen verändert werden müssen oder die Recherche macht einem einen Strich durch die Rechnung. Schweine können halt nicht fliegen. So ist das.

Und manchmal mutieren Ideen einfach wild vor sich hin.

»Mutterblut«, das im Januar erscheint (Tschuldigung, ein bisschen Werbung muss sein), hat sich zum Beispiel im Laufe der Zeit ziemlich verändert. Es gab eine sehr frühe Version davon, die mit der endgültigen Fassung nicht mehr viel gemeinsam hat. So fand die damalige Handlung rund um Weihnachten statt, während die Geschichte nun im Frühjahr spielt. Mir gefällt die Weihnachtsidee immer noch. Wer hat schon etwas einzuwenden gegen ein gepflegtes Blutbad zwischen den Jahren? Ist ja sonst nichts los. Äh …
Nun ja, jedenfalls haben bestimmte Dinge in der Story, die ich hier nicht näher nennen kann (Spoiler und so …), erfordert, dass ich die Geschichte in den aufkeimenden Frühling verlagere. Keine große Sache. Eine andere Nummer war da schon, dass der alte Anfang wesentlich, sagen wir mal, »pornöser« war, als der jetzige.
Abgesehen davon, dass mein Verlag von diesem Anfang wohl weniger begeistert gewesen wäre, hat dieser Beginn der Geschichte einfach nicht gutgetan.

Veränderung ist meist schmerzhaft. Das gilt auch für Ideen. Aber oft genug ist Veränderung eine gute Sache. In diesem Fall war die Veränderung weniger schmerzhaft, als die ursprüngliche Idee, an der die Geschichte tatsächlich krankte. Es war nicht das Blutbad unter dem Tannenbaum oder der offenherzige Einstieg. Das größte Problem war, dass der Held der Geschichte ab der Mitte einfach keine Beine mehr hatte.
Tja.
Wie das passiert, keine Ahnung. Aber in diesem Fall war es echt gut, über die Ideen noch einmal nachzudenken. Manchmal brauchen diese Dinger einfach ein bisschen Zeit. Manchmal muss man sich einfach mal darauf einlassen, dass die erstbeste Idee eben nicht die beste ist. Und manchmal muss man ihnen Beine machen. Im wahrsten Sinne.

Einen schönen ersten Advent wünsche ich euch, ganz ohne Blutbad.

P.S.: Die Weihnachtsthrilleridee ist übrigens inzwischen in eine andere Geschichte gewandert. Aber die Beine sind vom Tisch. 😉